Artist Index: Kubin, Alfred

Entwurf zum "Zeichen"
Feder in Schwarz, Aquarell und Bleistift auf Katasterpapier. Um 1930.
32,2 x 39,2 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "AKubin", unten links mit Bleistift wohl vom Künstler bezeichnet.

"Neue Welt.
Und es hängt / ein ehern Gewölbe der Himmel über uns / es lähmt Fluch die Glieder der Menschen / und die erfreuenden Gaben der Erde sind wie Spreu / es spottet unser mit ihren Geschenken die Mutter und alles ist Schein - O wann, wann schon öffnet sich die Flut über die Dürre... Aber wo ist er? Daß er beschwöre den lebendigen Geist!"
Friedrich Hölderlin
In dieser ausdrucksstarken Arbeit bewegt sich ein Menschenzug, angeführt von einer Frau mit weinendem Kind, schnell voran, vorbei an einem ausbrechenden Vulkan. Die Dargestellten tragen verschiedene Gegenstände mit sich, darunter sind ein Messer und eine Flasche zu erkennen. Mit aufgerissenen Augen und Mündern sowie erhobenen Armen brechen sie, einem Aufstand ähnlich, zu einer neuen Welt auf. Kubin erfasst die Szene in der ihm typischen, expressiven Manier mit zahlreichen Schraffuren. Das Thema unserer Zeichnung, die in Zusammenhang mit Friedrich Hölderlins Gedicht "Neue Welt" steht, griff Kubin bereits 1923 in der gleichnamigen graphischen Reihe auf (vgl. Hoberg 48, Raabe 208).
Annegret Hoberg, Kubin-Archiv, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, ist die Arbeit bekannt, und die Authentizität wurde seinerzeit bestätigt.

Provenienz: Sammlung Zevi Mailand

Ausstellung: Il sogno rivela la natura delle cose, Museo d'Arte Moderna, Bozen 1991 (Kat.-Nr. 1011, Abb. S. 131)
La lente di Freud, Una galleria dell'inconscio, Complesso Museale Santa Maria della Scala, Siena, 2008 (Abb. S. 255)

Kubin, Alfred. Die Blätter mit dem Tod. Illustr. Titel, 1 Bl. (Inhalt) und 23 Bl. mit 22 blattgr. Illustrationen von A. Kubin. 35,5 x 27,5 cm. Illustr. OHleinenbd (gebräunt). Berlin, B. Cassirer, 1918.
Marks A 29. Raabe 93. Horodisch 143. – Erste Ausgabe. Mit dem Umschlagtitel "Ein Totentanz". – Exlibris; wohlerhaltenes Exemplar.

Kubin, Alfred. Rauhnacht. Mit Vorwort von Otto Stoessel. 8 S. Text und 13 Original-Lithographien von Alfred Kubin. 36,5 x 47 cm. OHalbleinen-Mappe (etwas fleckig und beschabt) mit VDeckelillustration von Kubin. Berlin 1925.
Marcks A 86. Raabe 281. Horodisch D 229. – Druckvermerk vom Künstler signiert. "Kubin spricht Bosch und Brueghel, die Seher und Deuter des Furchtbaren, des Entsetzlich-Komischen und Tragischen, als seine Führer in einem Gebiete an, worin sich die Abenteuerlust und Ehrfurcht vor dem Unbegreiflichen ergeht wie in einer übernatürlichen Welt inmitten der natürlichen." (Vorwort). – Vereinzelt minimal braunfleckig; insgesamt wohlerhalten.

Facsimiledrucke nach Kunstblättern.
Hrsg. von Hans von Weber. Vorwort von H. Holzschuher. Titel, 1 Bl. (Text) und 15 Bl. Facsimiles. 46 x 36 cm. Lose Blatt in OHalbleinen-Mappe (etwas lichtrandig). Auflage 1000 Ex. München, Hans von Weber, (1903). Raabe 8. Horodisch 223.

In der nach Kubins Freund und Verleger Hans von Weber benannten Mappe finden sich Motive des Grauens und des Alptraums. Exemplar der Normalausgabe mit der faksimilierten Signatur nebst Bildunterschrift des Künstlers. Erschien als erste selbständige Veröffentlichung des Künstlers. "Mit den vorliegenden Blättern tritt der junge, österreichische Künstlerphilosoph Alfred Kubin, dessen verschiedene Ausstellungen in Berlin, München etc. berechtigtes Aufsehen erregten, zum ersten Male vor eine breitere Öffentlichkeit" (Vorwort von Hanns Holzschuher).

Kubin, Alfred, Zeichner, Graphiker und Schriftsteller, Meister des Unheimlichen und Phantastischen (1877-1959). Eigh. Brief m. U. "Kubin". 2 S. Mit eigh. Umschlag. Quer-8vo. (Wernstein, Oberösterr.) 27.II.1946.

An Franz Bayer jun. in Wien, der sich nach Kubins Illustrationen zu Werken Gerhart Hauptmanns erkundigt hatte. "... von den Lithos zu Fasching v. G[erhart] H[auptmann] gibt es keine Einzelabzüge mehr - Zu Meerwunder wurden nur Zeichnungen gemacht die in einer 'Hauptmann Sammlung' in Schreiberhau, gestiftet durch Verehrer der beiden Brüder, so viel ich weiß sich befinden - die beiden Bücher sind im Peter Suhrkamp Vg s. Zt. erschienen, 'Fasching' auch in einer kleinformatigen ganz billigen Ausgabe - Vielleicht gibt man Ihnen Auskunft wenn Sie gelegentlich an diesen Verlag sich wenden, vielleicht ist das aber auch lange vergriffen oder verbrannt ... Beigelegt 3 Exlibris". - Der eigenhändige Umschlag mit Stempel und Klebestreifen der "Military Censorship, Civil Mails".

Kubin, Alfred. Die Blätter mit dem Tod. Illustr. Titel, 1 Bl. (Inhalt) und 23 Bl. mit 22 blattgr. Illustrationen von A. Kubin. 35,5 x 27,5 cm. Illustr. OHlwdbd (gebräunt). Berlin, B. Cassirer, 1918.

Erste Ausgabe. Mit dem Umschlagtitel "Ein Totentanz". – Einige Bl. am Anfang im Rand mit kl. Papierdurchbruch, sonst gutes Exemplar.

Lit.: Marks A 29. Raabe 93. Horodisch 143.

Kubin, Alfred. Rauhnacht. Mit Vorwort von Otto Stoessel. 8 S. Text und 13 Original-Lithographien von Alfred Kubin. 36,5 x 47 cm. OHalbleinen-Mappe (etwas fleckig oder berieben) mit VDeckelillustrationen von Kubin. Berlin 1925.

Druckvermerk vom Künstler signiert. "Kubin spricht Bosch und Brueghel, die Seher und Deuter des Furchtbaren, des Entsetzlich-Komischen und Tragischen, als seine Führer in einem Gebiete an, worin sich die Abenteuerlust und Ehrfurcht vor dem Unbegreiflichen ergeht wie in einer übernatürlichen Welt inmitten der natürlichen." (Vorwort). – Innendeckel mit einer Widmung eine "Helene Morgenstern" (1977), nur minimale Gebrauchsspuren, kaum fleckig, gutes Exemplar. With: Beliegt: Derselbe. Ein neuer Totentanz. Mit einer Einführung von W. Wachsmuth. 6 Bl. Text und 24 Strichätzungen nach Federzeichnungen auf Tafeln von Alfred Kubin. 42,5 x 30 cm. Lose Bl. in OKarton-Mappe (kleiner geklebter Einriss, nicht absolut frisch). Wien, Wiener Verlag, 1947. - Raabe 644. Horodisch 234. Marks A 182. Massmann-Taepper 193. Exemplar der Normalausgabe. Die in dieser Mappe vereinten Zeichnungen entstanden 1938. - Gebräunt, sonst ordentlich.

Lit.: Marcks A 86. Raabe 281. Horodisch D 229.

Kubin, Alfred. Filigrane. Zwanzig Federzeichnungen. 4 Bl. und 20 signierte Tafeln. 36 x 27 cm. Lose Blatt in OPp-Mappe (etwas angestaubt und berieben, Kapitale bestoßen). München, Georg Müller, 1923.
Raabe 192. Nicht bei Marcks. – Seltenere Folge. Eines von 50 numer. Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl. 150 Ex.), bei der neben dem Impressum sämtliche Tafeln vom Künstler signiert wurden. Gesamtauflage 150 Exemplare. – Wohlerhalten.

Kubin, Alfred. Filigrane. Zwanzig Federzeichnungen. 4 Bl. und 20 Tafeln. 35,5 x 27 cm. Lose Blatt in OHalbleinen-Flügelmappe (angestaubt, Kanten berieben, Kapitale bestoßen). München, Georg Müller, 1923.
Raabe 192. Nicht bei Marcks. – Seltenere Folge. Eines von 100 numer. Exemplaren der Normalausgabe (Gesamtaufl. 150 Ex.). Druckvermerk von Kubin signiert. – Mappe innen leicht angestaubt; Papier gebräunt; Ränder vereinzelt minimal knickspurig.

Kubin, Alfred. Wilde Tiere. Mit Titelillustration und 29 Bl. (Zeichnungen), 2 Bl. (Inhaltsverzeichnis und Druckvermerk). 28,5 x 42 cm. Illustriertes OHalbleinen (leicht berieben und bestoßen, Leinen gering fleckig). (München, Hyperionverlag, 1920).
Raabe 125. Horodisch B 154. – Eines von 600 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 720). Die Bilderfolge mit Lichtdrucken ist nach Illustrationen Alfred Kubins (1877-1959) entstanden und zeigt Raubkatzen, Büffel und Bisons, Elefanten, Krokodile, Meeresbewohner wie Riesenkraken und fliegende Fische. – Leicht gebräunt.

Des Menschen Schicksal
Faksimiledruck auf Bütten. 1903.
23,3 x 28 cm (35,8 x 44,8 cm).
Mit Faksimile der Signatur und betitelt. Auflage 1000 Ex.
Aus Raabe 8.

Reproduktion nach getönten Federzeichnungen Kubins aus der 15 Blatt umfassenden "Weber-Mappe", herausgegeben von Hans von Weber, München 1903. Die Mappe ist benannt nach Kubins Freund und Verleger Hans von Weber, der gemeinsam mit Kubin die sorgsame Auswahl der Zeichnungen für die Reproduktionsgraphiken dieser Mappe traf. Es finden sich Motive des Grauens und des Alptraums. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Fünf weitere Blatt aus der Weber-Mappe ("Hungersnoth"; "Nach der Schlacht"; "Das Pendel"; "Macht"; "Der Angstschrei").

Provenienz: Sammlung Paul Citroen

"voll Naturdämonie"
Kubin, Alfred, Zeichner, Graphiker und Schriftsteller, Meister des Unheimlichen und Phantastischen (1877-1959). Eigh. Postkarte m. U. "Alfr." 1¹/₂ S., eng beschrieben. (Zwickledt IX.1927).
An seinen Schwager, den Schriftsteller Oscar A. H. Schmitz, der ihm ein Buch geliehen hatte. "... Anbei mit vielem Dank die Jugenderinnerungen einer alten Frau zurück! Du hast mir dadurch wirklich die Kenntnis eines mir ungemein liegenden Buches vermittelt. Es ist voll Naturdämonie und da ich das Land vor 30 Jahren kennen lernte, so gab es mir noch mehr in seiner Echtheit - nur die Sentimentalität ist eine arge Zugabe ...". Er fürchte, die Autorin sei "dann späterhin eine recht pfundige Frauenrechtlerin geworden". Er freue sich , dass Schmitz der Besuch in Zwickledt gefallen habe. Zur Zeit sei er sehr stark beschäftigt. "... die 'Schicksalskarten' werden nun demnächst koloriert und ich bin froh, dass nun langsam ein Ende damit sichtbar wird - hoffentlich bringe ich diese Arbeit auch günstig unter - ich wills bei Ullstein versuchen ...". Er sei abgespannt und überlege, wo er Erholung finden könnte. "... Am schönsten finde ich's ja bei mir selbst ...". - Die Adressenseite durch mehrere Poststempel (die Karte wurde Schmitz nach Neapel nachgesandt) beeinträchtigt.

Kubin, Alfred. Ein neuer Totentanz. Mit einer Einführung von W. Wachsmuth. 6 Bl. Text und 24 Strichätzungen nach Federzeichnungen auf Tafeln von Alfred Kubin. 42,5 x 30 cm. Lose Bl. in OKart.-Mappe. Wien, Wiener Vlg., 1947.
Raabe 644. Horodisch 234. Marks A 182. Massmann-Taepper 193. – Exemplar der Normalausgabe. Die Graphikfolge entstand 1938. – Papierbedingt leicht gebräunt. – Dabei: Leinenleporello mit 8 signierten Totentanz-Originalgraphiken von Angela Hampel (Lithographie), Carlo Fusi (Radierung), Anya Triestram (Lithographie), Klaus Süß (Farbholzschnitt), S. Schilling (Holzschnitte, davon 2 auf altem Kanzlerpapier), Therese Schulte (Radierung), Claudia Berg (Radierung). Alle Graphiken signiert, numeriert und teils datiert. - Beides in priv. Leinenschuber.

Kubin, Alfred. Rauhnacht. Mit Vorwort von O. Stoessel. 8 S. Text und 13 Orig.-Lithographien von Alfred Kubin. 36,5 x 47 cm. OHelien-Mappe mit Orig.-Deckelschild. Berlin 1925.
Druckvermerk vom Künstler signiert. "Kubin spricht Bosch und Brueghel, die Seher und Deuter des Furchtbaren, des Entsetzlich-Komischen und Tragischen, als seine Führer in einem Gebiete an, worin sich die Abenteuerlust und Ehrfurcht vor dem Unbegreiflichen ergeht wie in einer übernatürlichen Welt inmitten der natürlichen." (a. d. Vorwort). - Titel mit Namenseintrag. – Frisches Exemplar.

Kubin, Alfred, Zeichner, Illustrator und Schriftsteller, Meister des Unheimlichen und Phantastischen (1877-1959). Eigh. Postkarte m. U. „Alfred Kubin". 1¹/₂ S. Wernstein (26.XI.1935).

An den Schriftsteller Wolfgang Goetz, Regierungsrat bei der Filmprüfstelle in Berlin, der ihm Gespenster-Dokumente schicken wollte. "... Was ist?? Dein Geisterhausesmond traf noch nicht ein ... Sonst geht's ziemlich, meine Folge 'Die Planeten' erhielten von der Wiener Regierung die staatl. Anerkennung. Wichtiger wär mir, wenn ich meinen großen Cyklus 'Phantasien im Böhmerwald' und die andern 6 Dinge die noch hier liegen, verlegerisch untergebracht hätte - da ist alles schwierig - und diese Neugier auf Deine Fotos des kultischen Gespenstes (Du wolltest ja Reproduktionen machen lassen?) ...". - Die Textseite etwas gebräunt.

Kubin, Alfred. Stilzel. Elf Lithographien zu Hans Watzliks Volksbuch "Stilzel der Kobold des Böhmerwaldes". Mit einer Einführung von Hans Watzlik. 4 typographische Bl. und 11 Bl. Illustrierter Titel in Original-Federlithographie und 10 Tafeln mit Illustrationen in Original-Federlithographie. 46 x 37,5 cm. Lose Blatt in OHalbleinen-Mappe (etwas fleckig, angestaubt, leicht beschabt) mit rotgeprägter VDeckelvignette. Eger, Verlag der Literarischen Adalbert-Stifter-Gesellschaft, 1930.
Marks A 112; Raabe 398. – Eines von 120 nummerierten Exemplaren der seltenen Kubin-Originalausgabe, die zehn großen Lithographien wurden vom Künstler im Stein signiert. "Die Mappe wurde von der Literarischen Adalbert-Stifter-Gesellschaft in Eger als Ehrengabe zu Hans Watzliks fünfzigstem Geburtstag am 16. Dezember 1929 herausgegeben ... Druck in der Tiemannfraktur und der Litographien bei Dr. C. Wolf & Sohn in München" (DV).
Die Planungen für die Mappe reichen bis ins Jahr 1925 zurück, Kubin gelang es, den Verlag zu einer Erweiterung des ursprünglich auf sechs Zeichnungen geplanten Umfangs zu bewegen: "Ich bin sehr froh, daß es nicht der Torso von 6 Blättern wird" (Die wilde Rats, S. 83, zitiert nach Hoberg). Die Erzählung vom böhmischen Rosshirt Stilzel, der beim Zählen der Pferde sein eigenes vergaß und darüber in Wut geriet und zu Tode kam, war ein Text so ganz in Kubins Sinne. Die Zeichnungen von Treiben des Stilzel zählen zu seinen schönsten in diesen Jahren, die Mappe zu den seltensten Kubin-Luxusdrucken. – Typographische Blätter teils gebräunt, braunfleckig und mit Knickspuren, die Tafel ebenfalls mit einigen kleinen Knickfalten, aber nur vereinzelten kleinen Randläsuren.

Der steinerne Fischer
Federlithographie auf Velin. 1920.
33 x 19 cm (39,9 x 28,7 cm).
Signiert "AKubin".
Raabe 127 c.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Ein unsignierter Holzschnitt von Ernst Barlach.

Rauhnacht
Zwei Doppelblatt mit Titel, Impressum sowie Inhaltsverzeichnis und 13 Lithographien auf festem Velin. Lose in illustrierter Orig.-Halbleinenmappe. 1925.
36 x 47 cm.
Im Druckvermerk signiert "Kubin".
Raabe 281, Horodisch D 229, Marks A 86.

Mit einem Vorwort von Otto Stoessl, erschienen im Wegweiser-Verlag, Berlin. Sehr schöne, kräftige Drucke, jeweils mit dem vollen Rand.

Donauweibchen
Lithographie auf Japan. 1929.
24,2 x 20 cm (34,8 x 25 cm).
Signiert "Kubin".
Raabe 377, Hoberg 111.

Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Zwei weitere signierte Lithographien von Alfred Kubin: "Die Löwenjagd" (Raabe 173, Hoberg 29 II) und "Das Hochmoor" (Raabe 204, Hoberg 63 I).

Kubin, Alfred, Zeichner, Illustrator und Schriftsteller, Meister des Unheimlichen und Phantastischen (1877-1959). Eigh. Postkarte m. U. „Kubin". 1 S. Wernstein 24.I.1930.
An Hanns Krenz von der Kestner-Gesellschaft in Hannover, wegen einer dort geplanten Kubin-Ausstellung. "... Es freut mich, daß Sie die Sachen in Köln gesehen haben. Ich glaube recht bestimmt, daß die Collection Handzeichnungen, aquarellierte Blätter und Lithos auf 150 Stück auch bei Ihnen von mir aufgefüllt werden kann ... freilich die so reiche Leihzahl der Sammlung Dr. Stinnes, welche meine frühe Zeit ausgezeichnet zeigt, fällt fort ...". Fragt noch nach weiteren Leihgebern.

Die verlassene Stadt
Federlithographie auf Japan. 1916.
24,8 x 19,8 cm (40 x 34 cm).
Signiert "Kubin". Auflage 40 Ex.
Hoberg 7 I (von II).

Eine Auflage in unbekannter Höhe auf beigem Papier erschien 1916 bei Julius Bard, Berlin. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Die verlorene Tochter
Federlithographie auf Japan. 1921.
17,5 x 22,8 cm (28,6 x 36 cm).
Signiert "AKubin". Auflage 130 Ex.
Raabe 145, Hoberg 25.

Herausgegeben vom Hyperion-Verlag, München, später Hyperion-Verlag, Berlin. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Kranke Kuh
Tusche in Schwarz auf graubraunem, leicht strukturiertem Ingres-Bütten.
38,6 x 31,2 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "A Kubin" und datiert.

In Kubins typischer feiner, nuancenreicher Schraffur ausgearbeitet, zeigt die Federzeichnung eine alltägliche und doch dramatische Stallszene: Die kranke Kuh bekommt widerstrebend Medizin direkt aus einer Flasche ins hilflos hochgerissene Maul geschüttet, eine zweite Bäuerin seitlich hinter dem Tier versucht, die Kuh zu halten und zu beruhigen. Vorne rechts im spärlich beleuchteten Stall steht im Schatten silhouettenhaft ein kleines Kind. Kubin spielt in dieser Zeichnung gekonnt und um vieles ausdrucksvoller mit Licht und Schatten als in der deutlich späteren lithographischen Umsetzung des Motivs (Hoberg 157, 1950).
Das Oberösterreichische Landesmuseum verzeichnet eine vergleichbare Zeichnung Kubins: "Die kranke Kuh", 1928 (Werkverz. OÖ. Landesmuseum: Ha II 3435, Kat. S. 305); im gleichen Jahr entstand noch eine weitere, aquarellierte Tuschfederzeichnung Kubins zum gleichen Motiv (Alfred Kubin Handzeichnungen, Sammlung Roland Graf von Faber-Castell, Ausst.-Kat. Kunsthalle Nürnberg 1970, Nr. 101), zudem 1930 eine Bleistiftskizze dazu (Kubin-Archiv, Kub. Nr. 480).

Die Webermappe
14 (von 15) Faksimiledrucke nach Kunstblättern auf handgeschöpftem Bütten. Lose in Orig.-Halbleinenmappe mit Titelprägung. 1903.
43,8 x 35,5 cm.
Mit Faksimile der Signatur und betitelt. Auflage 1000 Ex.
Raabe 8.

Nahezu vollständige Folge von Reproduktionen nach getönten Federzeichnungen Kubins, herausgegeben von Hans von Weber, München 1903. Es fehlen Vorwort und Einführung von Hans Holzschuher sowie das Blatt "Macht". Die Mappe ist benannt nach Kubins Freund und Verleger Hans von Weber, der gemeinsam mit Kubin die sorgsame Auswahl der Zeichnungen für die Reproduktionsgraphiken dieser Mappe traf. Es finden sich Motive des Grauens und des Alptraums. Prachtvolle Drucke mit dem vollen Rand.

Kubin, Alfred, österr. Zeichner, Graphiker und Illustrator (1877-1959). Eigh. Postkarte m. U. "A Kubin". 1 S. Wernstein 3.IX.1928.
An den Buchhändler Heinrich Jaffe in München, Brienner Straße. "... besten Dank für die Heftnachlieferung - und nun kommt das 1. sehr verspätet dennoch an und in meine Hände, so daß ich die nachgelieferte August-N^o der 'Kunst' Ihnen wieder rücksenden kann ...".

- Eigh. Brief m. U. "Kubin". 1²/₃ S. Gr. 4to. Mit eigh. Umschlag. Zwickledt (Wernstein, Österr.) 23.XI.1937.
An eine Bildhauerin in Dresden, die sich nach zwei Lithographien erkundigt hatte. "... die von Ihnen erwähnte Lithographie 'verrufener Ort' ist s. Zt, soviel ich mich entsinne, für einen süddeutschen Kunstverein als Jahresgabe in Auftrag gegeben worden. Das andere Blatt 'nächtliche Begegnung' ist ein heute längst wohl vergriffenes Blatt - vor etwa 16 Jahren hab ichs auf den Stein gebracht! Sie betrachten mit tiefem Verständnis und der Ausdruck Ihrer freundlichen Anerkennung war mir angenehm zu vernehmen ...". Weist sie auf seine vor Jahren bei Reissner in Dresden erschienene Veröffentlichung "Dämonen und Nachtgesichte" hin: "... mit ausführlicher autobiographischer Studie, vielleicht macht Ihnen das Buch Interesse. - Ebenso stiftete mir der Oberösterr. Künstlerbund ... ein Jahrbuch zu meinem nun herankommenden 60 Geburtstag - diese Veröffentlichung, wenn Sie an obige Adresse eine Karte schreiben, wird mit Rm. 1,60 ... zugesandt - vielleicht macht es Ihnen etwas Vergnügen ...".

Kubin, Alfred. Heimliche Welt. 3 Bl., Titelzeichnung und 20 Bl. Zeichnungen von Alfred Kubin. 24,5 x 33 cm. OHleinenband (gering berieben, stärker lichtrandig). Heidelberg, Merlin, 1927.
Kubin-Bücher Band III. Raabe 315. Horodisch 148. Marks 89. – Eines von 500 numerierten Exemplaren auf Bütten (Gesamtauflage: 550). – Im Rand schwach gebräunt und gering stockfleckig, sonst wohlerhalten. Vorsatz mit montiertem Exlibris und Besitzeintrag. – Dabei: Robert R. Schmidt. Episoden des Untergangs. 137 S., 1 Bl. Mit zahlreichen Textillustrationen von Alfred Kubin. 31 x 23,5 cm. OHleinenband (leicht fleckig, lichtrandig, 1 Gelenk geplatzt) mit goldgeprägter Deckelvignette. Heidelberg, Merlin, (1926). - Kubin-Bücher Band I. - Raabe. 302. Horodisch A 119. Marks A 92. - Druck auf gelblichem Mikodal-Japan. - Papier etwas gebräunt, sonst sauber und wohlerhalten. Vorsatz mit montiertem Exlibris und Besitzeintrag.

Geländete Leiche
Federlithographie auf Similijapan. 1919.
11,7 x 10,7 cm (40,8 x 30,7 cm).
Signiert. Auflage 25 Ex.
Hoberg 10.

Erschienen in "Die Schaffenden", 1. Jhg., 4. Mappe, Potsdam 1919. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Eine weitere signierte Federlithographie von Kubin: Halluzination, 1922 (Hoberg 27 I).

Provenienz: Privatsammlung Kanada

Kubin, A. Rauhnacht. Mit einem Vorwort von Otto Stoessl. 1 Bl., 6 S. und 13 Orig.-Lithographien von Alfred Kubin. 38 x 48 cm. Lose in illustrierter OHalbleinen-Mappe (nur gering berieben und schwach lichtrandig). Berlin, Wegweiser-Verlag, 1925.
Raabe 281. Horodisch D 229. Marks A 86. – Druckvermerk von Kubin signiert. – Textteil mit Quetschfalten, die Lithographien tadellos.

Kubin, Alfred, Zeichner, Illustrator und Schriftsteller, Meister des Unheimlichen und Phantastischen (1877-1959). Eigh. Postkarte m. U. „Kubin" und einer gedruckten Ansicht von Zwickledt nach Kubins Zeichnung. 1 S. Zwickledt o. J.
An einen Freund. "... Ich sende Ihnen anbei zur Durchsicht die neue Schmitz'sche Brochure die gewiß amusiert und interessiert ...". - Da der Künstler als "Ihr alter Kubin" grüßt, könnte es sich um das letzte Werk von Oscar A. H. Schmitz handeln, das von Kubin illustriert wurde, die "Märchen aus dem Unbewußten" (München 1932). - Kubins Zeichnung zeigt die von Bäumen umgebene Kirche von Zwickledt.

Signiertes Exemplar
Kubin, Alfred. Die andere Seite. 4 Bl., 338 S., 1 Bl. Mit Frontispiz, 52 Strichätzungen nach Zeichnungen von Alfred Kubin und doppelblattgroßem Faltplan. 20,5 x 14 cm. Privater HMaroquinband (minimal berieben; signiert: "Buchb. Meink. Berlin") mit goldgeprägtem RTitel und KGoldschnitt. München und Leipzig, Georg Müller, 1909.
Raabe 26. Horodisch 66. Marks A6. Wilpert-Gühring 2. – Erste Ausgabe des utopischen Romans. Das Frontispiz von Kubin signiert. – Innenspiegel mit expressionistischem Holzschnitt-Exlibris (W. H. Meyer). Schönes und sauberes Exemplar in einem geschmackvollen Handeinband.

Kubin, Alfred. Nach Damaskus. Achtzehn Steinzeichnungen (zu Strindbergs Drama "Till Damaskus"). 6 typogr. Textseiten. Mit lithogr. Titel und 18 Bl. Lithographien von Alfred Kubin. 37 x 30 cm. Lose Blatt in OHprgt-Mappe mit goldgepr. Rückentitel und illustr. OSchutzumschlag (dieser etwas lädiert). München, Georg Müller, 1922.
Raabe 167. Horodisch 226. Marks A 61. – Eines von 300 numer. Exemplaren (Gesamtauflage 350). Die Abzüge auf chamoisfarbenem Bütten mit dem Wasserzeichen "PAN". – Etwas gebräunt; im Ganzen wohlerhalten.

Kubin, Alfred. Der Prophet Daniel. Eine Folge von zwölf Zeichnungen. 35 S. Mit 12 rot gedruckten Initialen und 12 mont. Zeichnungen von Alfred Kubin. 34,5 x 26 cm. Illustr. OPappband mit OSchutzumschlag (dieser etwas lädiert und gebräunt). München, Georg Müller, (1918).
Raabe 98. Marks A21. – Eines von 450 Exemplaren. "Franz Marc ... machte den einladenden Vorschlag zu einer modern repräsentativen Bibelausgabe. Jeder konnte sich sein Kapitel aussuchen. Ich tat gleich mit und übernahm den Propheten Daniel. Er ist seit 1913 vollendet" (Raabe). – Papier leicht vergilbt. Ordentliches Exemplar.

Kubin, Alfred. Facsimiledrucke nach Kunstblättern. Hrsg. von Hans von Weber. Vorwort von H. Holzschuher. Titel, 1 Bl. (Text) und 15 Bl. Facsimiles. 46 x 36 cm. Lose Blatt in OHalbleinen-Mappe (etwas lichtrandig). München, Hans von Weber, (1903).
Raabe 8. Horodisch 223. Erschien als erste selbständige Veröffentlichung des Künstlers und gleichzeitig erstes Verlagswerk Hans von Webers in einer Auflage von 1000 Exemplaren. "Mit den vorliegenden Blättern tritt der junge, österreichische Künstlerphilosoph Alfred Kubin, dessen verschiedene Ausstellungen in Berlin, München etc. berechtigtes Aufsehen erregten, zum ersten Male vor eine breitere Öffentlichkeit" (Vorwort). – Gering gebräunt; sehr gutes Exemplar, hier mit dem oft fehlenden typographischen Titelblatt.

Kubin, Alfred. Fünfzig Zeichnungen. 3 Bl. und 50 Tafeln mit Strichätzungen nach Federzeichnungen von Alfred Kubin. 34 x 26 cm. OLeinen mit Deckel-Zeichnung des Künstlers. München, Langen, 1923.
Raabe 194. Horodisch B 147. Marks A 182. – Die Illustrationen wurden erstmals im "Simplicissimus" abgedruckt. – Vorsatz mit Widmung und etwas stockfleckig, sonst sehr gutes Exemplar. – Dabei: W. K. Müller-Thalheim. Erotik und Dämonie im Werk Alfred Kubins. Eine psychopathologische Studie. Alfred Kubin: Aus meinem Leben. 110 S. Mit 78 Abb. und 23 (separaten) farbigen Einzelblättern im Anhang. 29 x 24,5 cm. OLeinen mit mont. RSchild und Deckelzeichnung. In OPappschuber. Münche, Nymphenburger Verlagshandlung, 1970. - Eines von 290 numer. Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den 23 farbigen Einzelblättern als Separatdruck.

Kubin, Alfred. Rauhnacht. Mit einem Vorwort von Otto Stoessl. 1 Bl., 6 S. und 13 Orig.-Lithographien von Alfred Kubin. 38 x 48 cm. Lose in illustr. OHalbleinen-Mappe. Berlin, Wegweiser-Verlag, 1925.
Raabe 281. Horodisch D 229. Marks A 86. Druckvermerk von Kubin signiert. – Sehr gutes Exemplar.

Kubin, Alfred, Zeichner, Illustrator und Schriftsteller, Meister des Unheimlichen und Phantastischen (1877-1959). 2 eigh. Postkarten m. U. „Kubin". Zus. 3 S. Wernstein am Inn 8. und 18.II.1930.
An Dr. Emil Ferdinand Tuchmann in Berlin, Mitherausgeber des Werkes "Der Dichter und das Buch", das 1930 mit einer Titellithographie von Kubin erschien. "... Soeben lasse ich Ihnen zugehen 4 Blätter für Lithographie und den Text zu dem Erlebnis. Die 4 gelben Blättchen bitte sogleich an die Lithographische Anstalt zum Umdruck zu geben. Ich würde ... die Firma Otto Felsing Pan Presse Berlin-Charlottenburg ... besonders empfehlen, welche sehr empfehlenswert schön und billig arbeitet. Man soll dann von dort je 2 Probedrucke mir schicken, die Einteilung der 3 Illustrationen ergibt sich ja aus dem Text von selbst, eventuell kann ich diese auch an der Hand der Fahnen machen. Ich hoffe, daß alle Beteiligten mit der Wahl, wenn es fertig ist Freude haben [8.II.] ... mit bestem Dank empfing ich Ihre freundlichen Karten und die Probedrucke und bin recht zufrieden, so daß ich an O. Felsing (mit einer ganz kleinen Correktur) das Imprimatur senden konnte. Das Buch wird entschieden einen sehr persönlichen und besonders bibliophilen Eindruck machen. Wann haben Sie eigentlich Ihren großen Abend? ..." [18.II.1930]. - Der Band "Der Dichter und das Buch", herausgegeben von Karl Schönberg und Emil F. Tuchmann, erschien 1930 als Privatdruck in 300 Exemplaren für den Berliner Bibliophilen Abend. Es wurde von Kubin aber nur die Lithographie "Der Leser" verwendet; anscheinend sind die übrigen Illustrationen aus unbekannten Gründen weggefallen.

Kubin, Alfred. Heimliche Welt. 3 Bl. (Text), Titelzeichnung und 20 Bl. Zeichnungen von Alfred Kubin. 24,5 x 33 cm. OHlwd Heidelberg, Merlin, 1927.
Raabe 315. Horodisch 148. Marks 89. Eines von 550 numer. Exemplaren auf Bütten. Das Dritte der Kubin-Bücher.

Kubin, Alfred. Die Blätter mit dem Tod. Illustr. Titel, 1 Bl. (Inhalt) und 23 Bl. mit 22 blattgr. Illustrationen von A. Kubin. 35,5 x 27,5 cm. Illustr. OHlwdbd (etwas stockfleckig). Berlin, B. Cassirer, 1918.
Marks A 29. Raabe 93. Horodisch 143. Erste Ausgabe. Mit dem Umschlagtitel "Ein Totentanz". - Nicht absolut frisch.

Kubin, Alfred. Ein neuer Totentanz. Mit einer Einführung von W. Wachsmuth. 6 Bl. Text und 24 Strichätzungen nach Federzeichnungen auf Tafeln von Alfred Kubin. 42,5 x 30 cm. Lose Bl. in OKart.-Mappe (nicht absolut frisch). Wien, Wiener Vlg., 1947.
Raabe 644. Horodisch 234. Marks A 182. Massmann-Taepper 193. Exemplar der Normalausgabe. Die in dieser Mappe vereinten Zeichnungen entstanden 1938. - Papierbedingt leicht gebräunt.

Kubin, Alfred. Rauhnacht. Mit einem Vorwort von Otto Stoessl. 1 Bl., 6 S. und 13 Orig.-Lithographien von Alfred Kubin. 38 x 48 cm. Lose in illustr. OHleinen-Mappe. Berlin, Wegweiser-Verlag, 1925.
Raabe 281. Horodisch D 229. Marks A 86. Druckvermerk vom Künstler signiert. – Sehr gutes Exemplar.